Schloss Briest in Tangerhütte

Sanierung

Ende Januar 2014 überbrachte Dr. Volker Stephan, Ortskurator Stendal der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), im Beisein von Sabine Lichtenfeld von Lotto Sachsen-Anhalt vor Ort einen Fördervertrag über 50.000 Euro für die Instandsetzung der Außenanlage um das Gutshaus von Schloss Briest in Tangerhütte im Landkreis Stendal an Maren von Bismarck. Möglich wurde die Förderung nicht zuletzt durch die Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die DSD seit 1991 ist.

Die Schlossanlage von Briest ist eine der letzten erhaltenen Adelssitze in Nordostdeutschland. Das Schloss besteht aus zwei rechtwinkelig aneinander stoßenden, dreigeschossigen Flügeln aus unverputztem Ziegelfachwerk. Laut Bauinschrift wurde die Anlage 1624 in den Übergangsformen von der Spätrenaissance zum Frühbarock errichtet. Neuere Untersuchungen lassen auf mehrere Bauphasen schon vor dieser Zeit schließen. Nach einem Brand 1839 erneuerte man die Anlage und baute an den Westgiebel einen massiven Rechteckturm an. Der Südflügel ist mit Ziergiebeln an den Schmalseiten und einem breiten Zwerchgiebel zum Hof hin ausgestattet. Nach Osten erstreckt sich das Inspektorenhaus, ein zweigeschossiger Ziegelfachwerkbau mit Satteldach, der aus dem 17. Jahrhundert stammt. Des Weiteren haben sich Wirtschaftsgebäude aus Fachwerk von Anfang des 19. Jahrhunderts erhalten.

Der Schlosspark wurde 1849 durch den hannoverschen Königlichen Garteninspektor Christian Schaumburg im englischen Landschaftsstil angelegt. Er bezog vorhandene Sumpflandschaften, Grabanlagen, Rückstauflächen und Rückhaltebecken in die Planung mit ein. 1890 legte man eine Grabstelle im Park an, die Begräbnisstätte der Familie von Bismarck wurde erst 1923 östlich des Gutshofes am Teich errichtet.

Nach vierhundertjähriger Nutzung als Stammsitz der Familie von Bismarck-Briest wurde die Familie im Zuge der sozialistischen Bodenreform 1945 enteignet und vertrieben. 1997 konnte die Familie die Anlage wieder erwerben. Ihre Bemühungen um die Sanierung der Außenhülle der Schlossanlage, bei denen sie seit 2003 von einem Förderverein unterstützt wird, endeten 2010 mit der Sanierung des Gewitterturms nach fünfjährigen Arbeiten. Das Erdgeschoss des Schlosses wird künftig für kulturelle und museale Zwecke öffentlich genutzt, darüber hinaus sind Wohnungen und Gästezimmer vorgesehen.

Der Park, der nach 1945 aufgrund mangelnder Pflege verwilderte, ist die nächste anstehende Aufgabe. 1975 erweiterte man einen kleinen Teich auf mehr als die doppelte Größe zum Badeweiher. Mit dem Aushub wurden der Graben und die Bodenwelle zum Gutshaus verfüllt. Es kam zu Grundwasserabsenkungen und falschen Wegeführungen und Wildwuchs, der mittlerweile bereits wieder entfernt werden konnte. Nun sollen Pleasureground, Wassergraben sowie Teichrand wiederhergestellt werden.

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