Vielfältige Nutzung im Laufe der Jahrhunderte
Das Kurfürstliche Schloss in Mainz wurde nach und nach um die ab 1478 erbaute Martinsburg errichtet und ist ein letzter Überrest der großen kurfürstlich-erzbischöflichen Hofhaltung in Mainz. Mitten im Dreißigjährigen Krieg wurde mit dem Neubau des Schlosses begonnen, dessen Rheinflügel sechzig Jahre später vollendet wurden. In der französischen Revolution wurde Mainz besetzt und sollte nach Vorstellungen Napoleons I. zu einer repräsentativen Metropole ausgebaut werden. Das Schloss diente nach dem Untergang des kurmainzischen Fürstentums schon im 19. Jahrhundert als Kaserne, Lazarett und Zollmagazin. Der im Zweiten Weltkrieg vollständig ausgebrannte Bau wurde 1948 wiederhergestellt, ohne das Innere zu rekonstruieren.
Dringender Sanierungsbedarf
Die eigenwilligen Fassaden im Stil der Spätrenaissance weisen reiche Bauzier auf. Seit einigen Jahren jedoch besteht dringender Sanierungsbedarf. Die Fassade bröckelt, Gesimse und Details des aus Mainsandstein bestehenden Gebäudes lösen sich auf, einige Steine sind bereits ausgebrochen. Besonders stark vom Verfall betroffen ist die Nordseite. Auf Initiative des privaten Denkmalnetzwerks beteiligen sich auch das Land, die Stadt und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz an der Rettung des Bauwerks. Mit einer Summe in Höhe von 500.000 Euro aus Mitteln der GlücksSpirale fördert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die Restaurierungsarbeiten.