Die Alte Dreherei und das sie umgebende Gelände lagen viele Jahrzehnte brach, nachdem die Deutsche Bahn das Werk 1959 geschlossen hatte. Nach und nach wurden die Bauten aus der Gründerzeit abgerissen. Fast hätte es auch die Alte Dreherei erwischt. Sie war 2008 schon zum Abbruch vorgesehen, als der Trägerverein sich bereit erklärte, die alte Halle wieder instand zu setzen. Für dieses vorbildliche bürgerschaftliche Engagement erhielt der Mülheimer Verein in diesem Jahr den deutschen Denkmalschutzpreis. Finanzielle Unterstützung kommt von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die Gelder aus der GlücksSpirale zur Förderung nutzt, und der NRW-Stiftung, die ihre Förderungen ebenfalls vorwiegend aus Lotterieeinnahmen finanziert. Die Mittel beider Institutionen stammen übrigens aus Erträgen, die von WestLotto erwirtschaftet werden.
Industriemonument
So konnte ein wichtiges Kapitel aus der Zeit der Industrialisierung in Mülheim bewahrt werden. 1874 wurde für die Rheinische Bahn eine neue Werkstätte für Lokomotiven- und Wagenreparatur errichtet. Sie bestand aus einer Richthalle und einer Dreherei. Die Anlage wurde in den kommenden Jahrzehnten immer wieder erweitert und modernisiert. Das ehemalige Ausbesserungswerk bildet ein technikgeschichtlich überregional bedeutendes Dokument des Industriehallenbaus. Hier arbeiteten bis 1959 rund 2.000 Menschen jährlich an über 1.000 Dampfloks.
Veranstaltungen
Die Zukunft der Alten Dreherei wird vielfältig sein. Bereits während der Restaurierungsarbeiten finden immer wieder Veranstaltungen und Events in dem eigenwilligen Gebäude statt, etwa Ausstellungen, Tagungen, Feste, Märkte.