Die Villa Seligmann, ein seltenes architektonisches Zeugnis jüdischen Großbürgertums in Deutschland, ist eines von über 230 Projekten, welche die DSD dank privater Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale bislang allein in Niedersachsen fördern konnte.
Eine Erfolgsgeschichte
Der Mitte des 19. Jahrhunderts in Verden geborene jüdische Bankkaufmann Siegmund Seligmann trat 1876 in die hannoversche „Continental Caoutchouc- und Gutta-Percha-Compagnie“ ein. Um die Jahrhundertwende führte er als erster Generaldirektor (wiewohl er diesen Titel nie tragen mochte) das nunmehr als „Continental AG“ firmierende Unternehmen, zeitweise größter Gummi- und Reifenproduzent Deutschlands, zu Weltgeltung. 1923 wurde Seligmann Ehrenbürger der Stadt Hannover.
Besterhaltene Jugendstilvilla Hannovers
Von 1903 bis 1906 ließ sich der erfolgreiche Unternehmer von Hermann Schaedtler eine repräsentative Villa in großzügiger Gartenanlage in der Hohenzollernstraße erbauen. Das Anwesen, oft als besterhaltene Jugendstilvilla Hannovers bezeichnet, wurde 1931, wenige Jahre nach Seligmanns Tod, an die Stadt Hannover verkauft. Heutige Eigentümerin ist die Siegmund Seligmann-Stiftung, welche die Erforschung und Förderung der sakralen jüdischen Musik und Musikgeschichte zum Zweck hat. Für die Restaurierung der Wandfassung stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz 30.000 Euro aus GlücksSpirale-Mitteln zur Verfügung.