100.000 Euro für die Restaurierung
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt die denkmalgerechte Restaurierung des Wolfsburger Theaters von Hans Scharoun mit 100.000 Euro. Der zu den bedeutendsten Theaterbauten der Nachkriegszeit zählende Scharoun-Bau gehört damit zu den über 300 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von LOTTO, allein in Niedersachsen fördern konnte.
Das Wolfsburger Theater wurde von 1969 bis 1973 nach Entwürfen des Architekten Hans Scharoun (1893-1972) errichtet. Südlich der Kernstadt Wolfsburgs in einer Hanglage errichtet, erhebt sich das Theater auf dem zur Stadt hin abfallenden Gelände des Klieversbergs – mit Blick auf die Innenstadt und auf die älteste Struktur der Stadt: die VW-Werke. In seiner Grundstruktur ist das Wolfsburger Theater in drei große Gebäudeteile zu untergliedern: den Foyerflügel im Südosten, das Kernstück mit dem erhöhten Saal- und Bühnenbereich und den Verwaltungstrakt.
Deutschlandweit entstanden in der Zeit nach 1945 rund 50 neue Theater, die sich alle durch eine Neuinterpretation des Gebäudetypus auszeichnen. Nach den klassizistischen Theaterbauten des 18. und 19. Jahrhunderts setzten die Kultur- und Theaterbauten der Nachkriegsmoderne in ihrer Architektur bewusst neue Akzente durch unregelmäßige Grundrisse, asymmetrische Räume mit wechselnden Raumhöhen, ebenerdigen Zugängen sowie dem Einsatz von "neuen" Materialien wie Beton, Glas und Stahl. Das Wolfsburger Theater ist der einzig realisierte Theaterbau Scharouns, der als wegbereitender Theoretiker gerade für diesen Typus gilt und bereits in den 1940er Jahren durch seine Entwürfe für Theater- und Kulturbauten internationale Bekanntheit erlangte.