Das Sanatorium Dr. Barner wurde vom Sanitätsrat Barner 1900 in landschaftlich reizvoller Umgebung in Braunlage im Harz gegründet. Die architektonisch aufwendigen Gebäude mit einer großen Parkanlage befinden sich heute im Besitz der vierten Generation und werden immer noch als Sanatorium genutzt.
Der Gebäudekomplex wurde zwischen 1912 und 1914 von dem Jugendstilarchitekten Albin Müller- dem Erbauer der Mathildenhöhe in Darmstadt- maßgeblich erweitert und umgebaut. Albin Müllers Sanatoriumsneubau bezieht sich auf die großen Privatsanatorien des Schweizer Kurortes Davos. Die Ausstattung erfolgte im Stile der zeitgenössischen Grandhotels.
Zunächst wurde er mit der Innenraumausstattung der so genannten Villa am Walde und des Empfangsbereiches im Vorderhaus beauftragt. Die 1905 ausgeführte Vorderhaus-Diele und das angrenzende Sprechzimmer des Arztes sind die frühesten nachweisbaren Innenausstattungen Albin Müllers. Der zwischen 1912-14 realisierte Erweiterungsbau des Sanatoriums bezieht die schon vorhandenen Gebäudeteile funktionell und gestalterisch mit ein. Er stellt trotzdem eine völlig eigenständige Leistung des Architekten dar, von der Türklinke über Mobiliar und Wandbeläge bis zur Fassadengestaltung. So entstand ein Gesamtkunstwerk, das erstaunlich unversehrt überkommen ist.
Seit dem Jahr 2002 ist die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit den Mitteln aus der Lotterie GlücksSpirale an der Sanierung des Gebäudekomplexes beteiligt.