Unionskirche Idstein

Sanierung

50.000 Euro die Dachsanierung an der Kirche

So wie viele andere alte Baudenkmäler leidet auch die Unionskirche in Idstein unter ihrem Alter. So machte sich zuletzt das Dach der Kirche, die 1330 als überwölbte Hallenkirche erbaut wurde, bemerkbar. Dadurch sind die insgesamt 38 in Öl gemalten Szenen aus den Evangelien an der Decke und den Wänden des Obergadens stark gefährdet. Um die wertvollen Arbeiten vor der Zerstörung zu bewahren, fördert die DSD dank der Mittel der GlücksSpirale mit 50.000 Euro die Dachsanierung an der Kirche. Den Fördervertrag, überbrachte Carla Schulte-Kalms, Ortskuratorin Wiesbaden der DSD, am 4. Juni 2014 im Beisein von Andreas Marx, Bezirksleiter LOTTO Hessen, an Jörg Fried, den Vorsitzenden des Kirchenvorstandes der Evangelischen Kirchengemeinde Idstein.Bereits zum dritten Mal unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) gemeinsam mit der GlücksSpirale die Sanierungsarbeiten an der Evangelischen Unionskirche in Idstein im Rheingau-Taunus-Kreis. Bei dem Termin erläutert der
Vorsitzende des Bauausschusses, Artur Wagner, die anstehenden Maßnahmen. Was die Arbeiten an den Gemälden betrifft, gibt der Leiter der Restaurierungsmaßnahmen, Restaurator Peter Weller-Plate, Auskunft am Objekt. In den vergangenen beiden Jahren stellte die DSD insgesamt 90.000 Euro für die Restaurierung der Unionskirche zur Verfügung.

Das auf einem Bergrücken im Taunus liegende Idstein wird erstmals 1102 als „Etichenstein“ erwähnt und erhielt 1287 Stadtrechte. Bis 1721 war Idstein mit Unterbrechungen Residenz der Grafen von Nassau-Idstein und anderer nassauischer Geschlechter.

Die Unionskirche wurde auf einem romanischen Vorgängerbau errichtet, von dem noch Reste im den Chor flankierenden Turm erhalten sind. Zunächst um 1330 als überwölbte Hallenkirche gebaut, veränderte sie Graf Johann in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts zu einer barocken Basilika. Dabei wurde die Kirche nach Westen verlängert, die Wände erhöht, die Strebepfeiler entfernt und die Dachneigung verändert.

Die Decke und die Wände des Obergadens wurden vollflächig mit 38 in Öl gemalten Szenen aus den Evangelien verkleidet. Im 18. Jahrhundert erhielt der Bau Dachgauben zur Emporenbelichtung und später Rundbogenfenster. Der Chor der Kirche wurde 1725 als Gedächtnisstätte für die Grafen von Nassau-Idstein ausgebaut.Anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der Vereinigung von lutherischer und reformierter Kirche im Herzogtum Nassau – der sogenannten Nassauischen Union – trägt die Kirche seit 1917 den Namen Unionskirche. Für das Landesamt für Denkmalpflege Hessen zeigt sich hier exemplarisch "die Neueinrichtung eines evangelischen Kirchenraumes nach Gestaltungsprinzipien, wie sie in der
Hofkirche zu Torgau 1544 entwickelt wurden. Die Ausstattung mit Gemälden wird zum Bestandteil der Architektur, gleichzeitig ist sie ein seltenes, spätes Beispiel evangelischer Laiendogmatik in gemalter Form.“

Zunächst stand lediglich die Restaurierung der überaus prachtvollen Ausstattung an, wobei nach ersten Untersuchungen ein feuchtes Sockelmauerwerk und ein umfangreicher Schwammbefall in einer Seitenkapelle festgestellt wurden. Die umfangreichen Bausanierungen sichern auch die Bilder
dauerhaft. Die evangelische Unionskirche, die erste bedeutende eigenständige kirchliche Bauschöpfung in Nassau nach dem Dreißigjährigen Krieg, ist eines von über 140 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Hessen fördern konnte.

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