Die mittelalterliche Valentinus und Dionysius-Kirche dominiert das Ortszentrum von Kiedrich. Die dreischiffige, niedrig gewölbte Hallenkirche wurde zwischen 1330 und 1380 als würdige Aufbewahrungsstätte für das Kopfreliquiar des heiligen Valentinus erbaut. Um 1410 kam der viergeschossige Turm über dem westlichen Mittelschiff hinzu. In diese Zeit fiel auch der Umbau der Westportalanlage. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts erweiterte man den Chor, danach vergrößerte man das Mittelschiff und stockte die Seitenschiffe auf. Neben einer Vielzahl von Altären, Gemälden und Statuen sind ein spätgotisches Laiengestühl von 1510 sowie das Chorgestühl von 1490 überkommen.
Innenausstattung blieb dank eines englischen Mäzens erhalten
Der Erhalt dieser die Bedeutung der Wallfahrtskirche widerspiegelnden Ausstattung ist dem Engagement des englischen Mäzen Baronet Sir John Sutton zu verdanken. Dieser initiierte zwischen 1857 und 1876 eine Regotisierung des Kircheninneren. Damals wurde auch das verlorengegangene Schmuckwerk der Orgel rekonstruiert und die Raumhülle restauriert. Mittlereweile hat die Kirche mit diversen Verschleißerscheinungen zu kämpfen: Verschmutzungen der Oberflächen, Feuchteschäden, damit einhergehend Salzausblühungen, schließlich ausgedünnte Malschichten. Nun wird das Gotteshaus grundlegend saniert. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt die Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten mit 80.000 Euro aus GlücksSpirale-Mitteln.