Tanzlinde Limmersdorf

Sanierung

Am 8. Juli 2014 feierte die Gemeinde Thurnau die wiedergewonnene Tanzfestigkeit der Tanzlinde in Limmersdorf. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), die für die Restaurierung des Natursteinmauerwerks und der Deckenkonstruktion im vergangenen Jahr dank der Rentenlotterie GlücksSpirale 18.000 Euro zur Verfügung gestellt hat, war bei dem Festakt durch ihren Ortskurator Kulmbach, Uwe Franke, vertreten. Mit von der Partie auf dem in vier Meter Höhe befindlichen Tanzboden war auch Bezirksstellenleiter Jörg Urbahn.

Der über 300 Jahre alte Lindenbaum befindet sich im Dorfmittelpunkt, unweit der gotischen Kirche des Ortes. Das außergewöhnliche Objekt im Schnittpunkt von Naturschutz, Denkmalschutz und religiösem Brauchtum birgt in etwa vier Metern Höhe auf dem unteren Astkranz ein achteckiges Gerüst aus massiven Holzbalken, das getragen wird von acht Säulen aus Sandstein. Eine etwa 1,80 Meter hohe Brüstung in Fachwerkbauweise mit fensterartigen Öffnungen läuft um das Gerüst, auf das - einmal im Jahr zur Lindenkirchweih - ein Tanzboden aus Holzdielen aufgelegt wird. An die Tanzfläche grenzt ein kleines "Häuschen" für die Musikkapelle. Der Zugang zum Tanzboden ist nur über eine Holztreppe möglich, die nur zum Kirchweihfest im Zuge eines traditionsreichen Brauchtumrituals auf- und abgebaut wird.

Die Linde ist ungefähr 16 Meter hoch, der Stammumfang beträgt 5 Meter; die Tanzfläche hat eine Grundfläche von etwa 35 Quadratmetern. Gepflanzt wurde die Linde im 17. Jahrhundert, die Überlieferung nennt das Jahr 1648 zum Ende des Dreißigjährigen Krieges oder auch die Jahre 1680/1686 als Andenken eines jungen Bauern an sein erstes Jahr als "Platzbursch". Womit zugleich deutlich wird, dass die Kirchweih am "Lindenplatz" bereits älter als die Tanzlinde ist.

Die Sandsteinsäulen sind zum Teil etwa 200 Jahre alt. Einzelne Säulen wurden in der Vergangenheit bereits ausgetauscht. Die Holzkonstruktion wurde regelmäßig erneuert und repariert, da allein schon das stetige Wachsen des Baumes eine erneuerte Konstruktion erfordert, die in den Wintermonaten zudem schutzlos der Witterung ausgesetzt ist. Die heute vorhandene marode Deckenkonstruktion stammt aus den 1970er Jahren, die umlaufende Brüstung aus dem Jahr 1992.

Die Tanzlinde in Thurnau-Limmersdorf ist wohl die letzte und älteste ihrer Art in Deutschland. Die eng mit der Tanzlinde verbundene Limmersdorfer Lindenkirchweih wird seit 1729 nachweislich ununterbrochen veranstaltet. Dabei stehen der Tanz auf der Linde und der Platztanz unter der Linde im Mittelpunkt des Festes.

Am Linden- und Kirchweihplatz beginnt auch die "Deutsche Tanzlindenroute" sowie der im Juni 2012 eröffnete "Tanzlindenradweg rund um Thurnau", der von Limmersdorf über Langenstadt, Peesten zurück nach Limmersdorf, führt.

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